Synopsis: Nos

von Dmitri Schostakowitsch


Die Nase


ERSTER AKT
Der Barbier Iwan Jakowlewitsch findet eines Morgens, als er frühstücken will, eine menschliche Nase im Brot, die ihn an die des Kollegienassessors Kowaljoff erinnert. Der Barbier ist sich keiner Schuld bewusst und wirft, weil seine Frau ihn beschimpft und mit einer Anzeige droht, die Nase in die Newa, wird jedoch von der Polizei verhaftet. Als an demselben Morgen nun der Kollegienassessor Kowaljoff erwacht, stellt er im Spiegel bestürzt fest, dass seine Nase fehlt. Entsetzt macht er sich auf den Weg zur Polizei und trifft unterwegs die Nase in der Uniform eines Staatsrats, die sich in der Kathedrale unter die Gläubigen mischt. Kowaljoff will die Nase zur Rede stellen, diese lehnt ein Gespräch mit einem niederen Beamten ab und entkommt, als Kowaljoff eine junge Dame hofiert.

ZWEITER AKT
Der Assessor begibt sich auf die Polizeiwache, um Anzeige zu erstatten, kann aber nichts erreichen, weil der Polizeimeister weggefahren ist. Verzweifelt eilt Kowaljoff zur Zeitung, um eine Annonce aufzugeben, wird aber von den Angestellten, die ein solches Inserat nicht aufnehmen wollen, verspottet und geht wütend nach Haus, denn ohne Nase ist man nicht gesellschaftsfähig.

DRITTER AKT
In einer Poststation am Rand von Petersburg glaubt die Polizei, einen Revolutionär in Gestalt eines schnarchenden Kutschers gefunden zu haben. Auch nach der Nase wird inzwischen gesucht. Harmlose Reisende werden festgenommen, Panik kommt auf, als ein Schuss fällt und die Nase in der Gestalt des Staatsrates erscheint. Nachdem die Ordnung wieder hergestellt ist, bleibt der Staatsrat verschwunden und eine gewöhnliche Nase zurück. Diese wird Kowaljoff durch einen Wachtmeister überbracht, doch will sie trotz der Bemühungen eines Arztes nicht mehr in sein Gesicht passen. Kowaljoff beschuldigt jetzt die Offizierswitwe Podtotschina, die Nase aus Rache verhext zu haben, weil er ihre Tochter verschmäht hat. Unterdessen amüsiert man sich in Petersburg über die Nase, die man hier und da gesehen haben will.

EPILOG
Eines Tages geschieht ein Wunder. Kowaljoff stellt beim Aufwachen fest, dass seine Nase an dem alten Platz sitzt. Stolz schlendert er durch die Strassen, denn nur mit einer Nase im Gesicht ist man ein Mensch. Darüber hinaus ist der Assessor überglücklich, den Schlingen der Podtotschinas entgangen zu sein und dreht ihnen eine lange Nase.